Auszeichnung für "ClimbTrack"

CeBIT Innovation Award Auszeichnung für "ClimbTrack"

Die CeBIT steht als weltweit größte IT-Messe für Innovation und Ideenreichtum. Traditionell werden dort die Gewinner des Innovationsawards ausgezeichnet. In diesem Jahr geht der Preis an zwei Wissenschaftler und ihre Idee, Kletterrouten digital zu erfassen und zu analysieren.

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Bundesforschungsministerin Johanna Wanka übergibt den CeBIT Innovation Award an den Gewinner climbtrack.

Die jungen Wissenschaftler erhalten den Hauptpreis von Bundesforschungsministerin Wanka.

Foto: CeBIT/Rainer Jensen

Felix Kosmalla und Frederik Wier sind die Erfinder von "ClimbTrack". Beide sind passionierte Kletterer, die ein großes Interesse für Technik verbindet. Aus dieser Kombination sei die Idee entstanden, ein System zur Routenoptimierung beim Klettern zu entwickeln, so die beiden.

"ClimbTrack" ist leicht bedienbar und damit benutzerfreundlich. Auch die Interaktion mit IT-Systemen ist besonders wichtig. Eigenschaften, die Bundesforschungsministerin Johanna Wanka am zweiten Tag der CeBIT (15. März) mit dem diesjährigen Innovationsaward prämiert hat. Die Entwickler Wier und Kosmalla erhalten ein Preisgeld von 50.000 Euro.

Seit 2013 verleihen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche Messe AG den CeBIT Innovation Award. Die Gewinnerteams bekommen dadurch die Chance, ihre eigenen Entwicklungen und Ideen einer internationalen Fachöffentlichkeit zu präsentieren. Zusätzlich winkt finanzielle Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihrer Konzepte.

Die drei Bestandteile des "ClimbTrack"

Der "ClimbTrack" besteht aus drei Einheiten: dem "betaCube", einem Fitnessarmband und einer Smartphone-App. Der sogenannten "betaCube", eine mobile 3D-Kamera kombiniert mit einem Projektor, kann Kletterwände erkennen und speichern. Das Fitnessarmband, das die Kletterer an den Handgelenken tragen, erfasst und speichert die zurückgelegten Kletterrouten. Diese gespeicherten Routen kann der "betaCube" verwenden und in Menschengröße auf die Hallenwände projizieren. Eine perfekte Videoanalyse, mit der sich neue Klettertechniken leichter erlernen lassen.

Die Smartphone-App macht es möglich, den eigenen Trainingsfortschritt zu dokumentieren und zu analysieren. Bei Bedarf können Trainingseinheiten angepasst oder neue Kletterrouten geplant werden. Es ist zudem mit der App möglich, sich in einer Fach-Community mit anderen Klettersportlern zu vergleichen und deren Routen zu bewerten.

Andere Anwendungsfelder vorstellbar

Der "betaCube" kann nicht nur beim Klettern angewendet werden. Kosmalla und Wier betonen: "Sehr gut können wir uns den "betaCube" im Gesundheitswesen vorstellen." Die Preisträger können sich beispielsweise den Einsatz bei physiotherapeutischen Behandlungen vorstellen. Ein Patient könne zuhause in Echtzeit visuelles Feedback erhalten, während er Übungen durchführt. "So würde gewährleistet, dass Übungen korrekt ausgeführt und Verletzungen vermieden werden", meinen die Entwickler.

Anerkennung für zwei weitere Konzepte

Bundesforschungsministerin Wanka zeichnete auf der Cebit zwei weitere vielversprechende Ideen aus. Zum einen "ActiWait", ein Aufsatz für den Signalknopf einer Ampel, zum anderen "Cryptomator", eine Verschlüsselungssoftware.

Bei "ActiWait" macht der Aufsatz des Signalkopfes den Fußgängern unterschiedliche Informationsangebote - beispielsweise Lokalnachrichten. Der eingebaute Minicomputer ermöglicht eine drahtlose Kommunikation zur anderen Straßenseite und zu einer Steuerungszentrale. Zugleich dient er als WLAN - Basis. Das Konzept belegte den zweiten Platz.

"Cryptomator" ist eine neu entwickelte Sicherheitssoftware. Sie ermöglicht es Nutzern erstmalig ihre Daten selbst zu verschlüsseln und dennoch mit einer Cloud zu synchronisieren und weiterzugeben. Hierbei nimmt die Software die Rolle des Schlüssels ein, mit dem die geschützten Daten geöffnet werden können. "Cryptomator" ist als Open Source-Software kostenlos verfügbar und wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet.